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4823/Dhu al-Hijjah/1446 , 19/June/2025

Die Reihenfolge der Ereignisse am Tag des Jüngsten Gerichts

Frage: 220511

Kann man die Schrecken des Jüngsten Gerichts in einer Reihenfolge anordnen? Wird es so sein: Die Auferstehung (arab. Al-Ba'th), dann das Warten für 50.000 Jahre, das Kommen zum Becken (arab. Al-Hawd), die Versammlung (Al-Hashr), die Vorführung der Taten (arab. Al-‘Ard), die Abrechnung (arab. Al-Hisab), der Eintritt der Ungläubigen in die Hölle, das Überqueren der Brücke (As-Sirat) der Muslime und Heuchler, die Vergeltung zwischen den Geschöpfen (arab. Al-Qisas), und (letztendlich) das Paradies (arab. Al-Jannah)? Und wer beim Überqueren der Brücke in die Hölle fällt, könnte entweder ein Heuchler sein, der für die Hölle auf ewig betritt, oder ein ungehorsamer Muslim, der je nach seinen Sünden bestrafft wird. Ist diese Reihenfolge richtig? Und ich habe von einem Gelehrten gehört, dass beim Tod zwei Teufel erscheinen, die in der Gestalt des Vaters und der Mutter auftreten und den Sterbenden dazu auffordern, dem Judentum oder Christentum zu folgen. Ist dieser Hadith authentisch?

Inhalt der Antwort

Alles Lob gebührt Allah, und der Segen und Frieden seien auf den Gesandten Allahs. Um fortzufahren:

Die Reihenfolge der Ereignisse am Tag des Jüngsten Gerichts

Erstens:

Die Gelehrten, die sich mit der Thematik beschäftigt haben, haben den Ablauf der Ereignisse am Tag des Jüngsten Gerichts wie folgt festgelegt:

  1. Nachdem die Menschen auferweckt und aus ihren Gräbern auferstanden sind, begeben sie sich zum Versammlungsort. Dort stehen sie eine lange Zeit, während sich ihre Situation verschlechtert, ihr Durst wächst und sie große Angst empfinden, aufgrund der langen Dauer des Wartens und ihrer Gewissheit über die Abrechnung und was Allah - mächtig und majestätisch ist Er - ihnen vergelten wird.
  2. Wenn das Warten lange dauert, wird Allah - mächtig und majestätisch ist Er - zunächst für Seinen Propheten - Allahs Segen und Frieden auf ihm - das ihm zugewiesene Becken erheben. Das Becken des Propheten - Allahs Segen und Frieden auf ihm - wird auf dem Platz des Jüngsten Gerichts stehen, während die Menschen lange für ihren Herrn, den Herrn der Welten, stehen, an einem Tag, der fünfzigtausend Jahre dauert.

Wer auf seiner Sunna (d.h. des Propheten) stirbt, ohne sie zu verändern, (etwas) hinzuzufügen oder zu ersetzen, wird an das Becken des Propheten - Allahs Segen und Frieden auf ihm - geführt und wird davon trinken. Das erste Sicherheitszeichen für ihn ist, dass er aus dem Becken unseres Propheten - Allahs Segen und Frieden auf ihm - trinkt. Danach wird für jeden Propheten sein Becken erhoben, und die rechtschaffenen (Gläubigen) seiner Gemeinschaft werden davon trinken.

  1. Dann werden die Menschen eine lange Zeit stehen, und dann wird die große Fürsprache (arab. Asch-Schafa'a Al-'Uzma) - die Fürsprache des Propheten - Allahs Segen und Frieden auf ihm - stattfinden, damit Allah - mächtig und majestätisch ist Er - die Abrechnung über die Geschöpfe beschleunigt. In dem langen Hadith, der bekannt ist, fragen sie zunächst Adam, dann Nuh, dann Ibrahim und so weiter, bis sie zum Propheten - Allahs Segen und Frieden auf ihm - kommen und ihn zurufen: ‚O Muhammad!‘ und ihm ihre Notlage beschreiben. Sie bitten ihn, Allah - erhaben ist Er - zu bitten, den Menschen Erleichterung durch eine schnelle Abrechnung zu gewähren. Der Prophet - Allahs Segen und Frieden auf ihm - sagt dann auf ihre Bitte hin, dass er bei ihrem Herrn Fürsprache einlegen soll: ‚Ich bin dafür, ich bin dafür!‘ Dann geht er zum Thron (Allahs) und wirft sich nieder, um Allah - mächtig und majestätisch ist Er - mit Lobpreisungen zu preisen, die Allah ihm eröffnen wird. Dann wird gesagt: ‚O Muhammad! Erhebe deinen Kopf, bitte und dir wird gegeben, und leg Fürsprache ein, und deine Fürsprache wird angenommen.‘ Seine große Fürsprache wird also darin bestehen, das Urteil zu beschleunigen.
  2. Danach folgt die Vorführung - die Vorführung der Taten.
  3. Und nach der Vorführung folgt die Abrechnung.
  4. Nach der ersten Abrechnung fliegen die Bücher (der Taten). Die erste Abrechnung gehört zur Präsentation, da sie Diskussionen und Entschuldigungen enthält. Danach fliegen die Bücher, und die Leute der rechten Seite erhalten ihr Buch in ihre rechte Hand, während die Leute der linken Seite ihr Buch in ihre linke Hand erhalten. Dann erfolgt das Lesen des Buches.
  5. Nach dem Lesen des Buches erfolgt eine weitere Abrechnung, um die Entschuldigungen zu widerlegen. Und der Beweis wird durch das Lesen dessen, was in den Büchern steht, erbracht.
  6. Danach kommt die Waage, auf der die Taten gewogen werden, die wir zuvor erwähnt haben.
  7. Nach der Waage werden die Menschen in Gruppen und Paare eingeteilt; Paare im Sinne, dass jede Form zu ihrer eigenen Form gehört. Die Fahnen werden aufgestellt - die Fahnen der Propheten: Die Fahne von Muhammad - Allahs Segen und Frieden auf ihm -, die Fahne von Ibrahim, die Fahne von Musa und so weiter. Die Menschen werden unter den Fahnen entsprechend ihrer Kategorien verteilt, jeder in seine eigene Gruppe.

Und die Ungerechten und die Ungläubigen ebenfalls: Sie werden paarweise versammelt, das heißt, einander ähnlich, wie Allah - erhaben ist Er sagte: „(Zu den Engeln des Gerichts wird gesagt:) Versammelt (nun) diejenigen, die Unrecht getan haben, ihre Gattinnen und das, dem sie dienten anstatt Allahs. Dann leitet sie zum Weg des Höllenbrandes.” (As-Saffat:22-23); unter ihren Partnern versteht man hier ihre Formen und ihre Gleichgesinnten.‘ So werden die Gelehrten der Polytheisten mit den Gelehrten der Polytheisten versammelt, die Tyrannen mit den Tyrannen, die Leugner der Auferstehung mit den Leugnern der Auferstehung, und so weiter.

  1. Nach diesem Ereignis wird Allah - mächtig und majestätisch ist Er - die Tyrannen vor der Hölle schlagen - und wir suchen Zuflucht (davor) bei Allah. Dann werden die Menschen mit dem Licht gehen, das ihnen gegeben wird. Diese Gemeinschaft (arab. Ummah) wird (voran)gehen und unter ihnen befinden sich Heuchler. Dann, wenn sie mit ihrem Licht gehen, wird die bekannte Mauer errichtet (wie in der Aussage Allahs erwähnt:) „Da wird zwischen ihnen eine (Schutz)mauer gesetzt mit einem Tor, zu dessen Innenseite die Barmherzigkeit und zu dessen Außenseite, davor, die Strafe ist. Sie rufen ihnen zu: Waren wir nicht mit euch?" Sie werden sagen: Ja doch (…).” (Al-Hadid:13-14). Allah - mächtig und majestätisch ist Er - gibt den Gläubigen das Licht, sodass sie den Weg auf der Brücke sehen können, aber den Heuchlern wird kein Licht gegeben. Sie werden zusammen mit den Ungläubigen ins Höllenfeuer stürzen, während sie vor sich die Hölle sehen, und wir suchen Zuflucht (davor) bei Allah
  2. Dann kommt der Prophet - Allahs Segen und Frieden auf ihm - zuerst und steht auf der Brücke. Er bittet Allah - mächtig und majestätisch ist Er - für sich und seine Gemeinschaft und sagt: ‚O Allah, gewähre (uns) Sicherheit, gewähre (uns) Sicherheit!‘ Er - Allahs Segen und Frieden auf ihm - geht dann über die Brücke, und seine Gemeinschaft geht mit ihm, jeder geht entsprechend seinem Handeln (d.h. seiner Taten im Diesseits) und hat ein Licht, das seinem Handeln entspricht. So geht derjenige, dem Allah - mächtig und majestätisch ist Er - vergeben hat (erfolgreich über die Brücke), und diejenigen, die in die Hölle fallen, werden in der Ebene der Monotheisten sein - von denen Allah - mächtig und majestätisch ist Er - entscheidet, dass sie (aufgrund ihrer Sünden entsprechend) bestraft werden.

Nachdem sie die Hölle hinter sich gelassen haben, versammeln sich die Gläubigen auf den Ebenen des Paradieses, das heißt in den Freiflächen, die Allah - mächtig und majestätisch ist Er - (für die Gläubigen) vorbereitet hat, damit die Gläubigen untereinander ihre Ansprüche einfordern können. Der Groll wird aus ihren Herzen entfernt, bis sie ins Paradies eintreten, ohne dass in ihren Herzen Groll verbleibt.

  1. Zuerst betreten nach dem Propheten - Allahs Segen und Frieden auf ihm - die Armen der Auswanderer (arab. Muhajirun), dann die Armen der Ansar und schließlich die Armen der Gemeinschaft. Die Reichen werden zurückgehalten aufgrund der Abrechnung, die zwischen ihnen und den Geschöpfen stattfinden muss, sowie wegen der Abrechnung, (die ihnen bezüglich ihrer Taten) gemacht wird.“ Quelle: „Scharh At-Tahawiyyah“ (S. 542) von Shaikh Salih Ash-Shaikh, mit leichten Anpassungen.

Zweitens:

Wir kennen keinen authentischen Hadith, der besagt, dass beim Tod eines Menschen zwei Teufel in der Gestalt seiner Eltern erscheinen und ihn auffordern, dem Judentum oder dem Christentum zu folgen. Was jedoch Al-Qurtubi - möge Allah ihm barmherzig sein - in ‚At-Tadhkirah‘ (S. 185) sagte: „Es wurde vom Propheten - Allahs Segen und Frieden auf ihm - überliefert: ‚Wenn der Diener im Sterben liegt, sitzen zwei Teufel bei ihm: Einer auf seiner rechten (Seite) und der andere auf seiner linken (Seite). Der auf seiner rechten (Seite erscheint) in der Gestalt seines Vaters und sagt ihm: ‚Oh mein Sohn, ich war dir immer wohlgesonnen und habe dich geliebt, aber sterbe im Glauben der Christen, denn er ist der beste der Religionen.‘ Der auf seiner linken (Seite erscheint) in der Gestalt seiner Mutter und sagt: ‚Oh mein Sohn, mein Bauch war dein Gefäß, meine Brust deine Tränke, und meine Oberschenkel deine sanfte Stütze, aber sterbe im Glauben der Juden, denn er ist der beste der Religionen.‘“ Dies wurde von Abu Al-Hasan Al-Qabisi in „Scharh Risalah Ibn Abi Zaid” erwähnt und ähnliches von Abu Hamid in seinem Buch „Kaschf ‘Ulum Al-Akhira“. Ende des Zitats.

Dies ist etwas, von dem wir keinen Ursprung wissen; daher kann es nicht als Beweis herangezogen werden.

Aber der Teufel könnte sich dem Sohn Adams bei seinem Tod nähern und ihm solche oder ähnliche Dinge vorstellen, um ihn irrezuführen. Es wurde von Abu Dawud (1552) und An-Nasai (5531) überliefert, dass Abu Al-Yasar - möge Allah mit ihm zufrieden sein - berichtete, dass der Gesandte Allahs - Allahs Segen und Frieden auf ihm - das Bittgebet sprach: ‚O Allah, ich suche Zuflucht bei dir vor dem Zerstören, und ich suche Zuflucht bei dir vor dem Sturz, und ich suche Zuflucht bei dir vor dem Ertrinken, und dem Brennen, und dem Altern, und ich suche Zuflucht bei dir davor, dass der Teufel mich beim Tod plagt, und ich suche Zuflucht bei dir davor, dass ich auf deinem Weg fliehend sterbe, und ich suche Zuflucht bei dir davor, durch einen Biss zu sterben.‘“ Von Al-Albani in „Sahih Abu Dawud" als authentisch eingestuft.

Al-Khattabi - möge Allah mit ihm barmherzig sein - sagte: „Seine Zuflucht vor dem „Plagen“ des Teufels beim Tod bedeutet, dass der Teufel ihn bei der Trennung vom Diesseits übernimmt, ihn in die Irre führt, ihn daran hindert, Reue zu zeigen, oder ihn daran hindert, seine Angelegenheit zu verbessern oder sich von einer Ungerechtigkeit zu befreien, die er begangen hat. Er (der Teufel) könnte ihm auch die Hoffnung auf die Barmherzigkeit Allahs nehmen oder ihm den Tod unangenehm machen und ihn mit Bedauern über das Leben im Diesseits erfüllen, sodass er mit dem, was Allah über den Tod und den Übergang in das Jenseits bestimmt hat, unzufrieden ist. Das kann dazu führen, dass sein Ende schlecht endet und er Allah zornig begegnet. Es wurde berichtet, dass der Teufel in keinem Moment härter gegen den Sohn Adams ist als zu der Zeit des Todes. Er sagt zu seinen Helfern: ‚Kümmert euch um diesen, denn wenn er heute entkommt, werdet ihr ihn nicht mehr einholen.‘“ Ende des Zitats, entnommen aus: „Ma’alim As-Sunan“ (1/296) und siehe ebenfalls: „At-Tadhkirah“ (S. 185).

Salih, der Sohn von Al-Imam Ahmad, sagte: „Ich war bei meinem Vater, als er im Sterben lag. So saß ich bei ihm mit einem Tuch in der Hand, um seinen Bart zu stützen. Da begann er zu schwitzen, seine Atmung wurde schwer, seine Augen öffneten sich, und mit einer Geste seiner Hand sagte er dreimal: ‚Noch nicht, noch nicht, noch nicht!‘“ Ich sagte: „O Vater, was ist das, worüber du in dieser Zeit sprichst?“ Er sagte: „O mein Sohn, weißt du (etwa) nicht?“ Ich sagte: „Nein.“ Er sagte: „Iblis, Allah verfluche ihn, steht an meiner Seite und beißt auf seine Finger und sagt: ‚O Ahmad, du bist mir entkommen!‘ Und ich sage: ‚Nein, (nicht eher) bis ich sterbe!‘“ Ende der Überlieferung, entnommen aus: „Tabaqat Al-Hanabilah” (1/175).

Und Al-Qurtubi sagte: „Ich hörte unseren Shaykh, Imam Abu Al-'Abbas Ahmad Ibn 'Umar Al-Qurtubi, in Alexandria sagen: ‚Ich war bei dem Bruder unseres Shaykhs Abu Ja'far Ahmad ibn Muhammad ibn Muhammad Al-Qurtubi in Cordoba, als er im Sterben lag. Man sagte zu ihm: ‚Sag: Es gibt keinen Gott außer Allah.‘ Er sagte: ‚Nein, nein.‘ Als er wieder zu sich kam, erinnerten wir ihn daran. Er sagte: „Es kamen zwei Teufel zu mir, einer an meine rechte (Seite) und (der andere) an meine linke (Seite). Einer von ihnen sagte: ‚Sterbe als Jude, denn das ist die beste Religion.‘ Der andere sagte: ‚Sterbe als Christ, denn das ist die beste Religion.‘ Ich antwortete beiden: ‚Nein, nein.‘ Die Antwort galt ihnen, nicht euch.“ Ich sagte: Und Ähnliches gibt es viel über die Rechtschaffenen; die Antwort richtet sich an den Teufel, nicht an denjenigen, der ihm das Glaubensbekenntnis eingibt.“ Ende des Zitats, entnommen aus: „At-Tadhkirah“ (S. 187).

Und Allah weiß es am besten.

Referenz

Quelle

Islam Q&A

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