Es ist nicht erlaubt zu sagen, dass die Zeit trügerisch sei, da die Zeit selbst die Angelegenheiten nicht steuern kann. Derjenige, der sie und die gesamte Existenz steuert und lenkt ist Allah allein, Der keinen Partner hat. Deshalb der Prophet -Allahs Segen und Frieden auf ihm- es verboten die Zeit zu schmähen, denn diese Schmähung geht in Wahrheit auf Allah zurück. Und Allah ist erhaben davon. Dies wurde in der Antwort auf Frage Nr. 9571 bereits dargelegt.
Der ehrenwerte Schaikh Ibn 'Uthaimin -möge Allah ihm barmherzig sein- wurde über folgende Sprüche befragt: „Das ist eine schlechte Zeit“, „die Zeit ist trügerisch“ und „was für ein Verlust war die Zeit, in der ich dich gesehen habe“.
Er antwortete: „Die Sprüche, die in der Frage genannt wurden, können auf zwei Arten entstehen:
Erstens: Dass dadurch die Zeit beleidigt und geschmäht wird. Dies ist verboten, denn alles, was in der Zeit geschieht, ist von Allah -der Mächtige und Gewaltige-. Wer sie demnach schmäht, der schmäht Allah. Und deshalb sagte Allah im heiligen Hadith: ‚Der Sohn Adams beschimpft mich, indem er die Zeit (Dahr) schmäht, wo Ich doch die Zeit bin. In meinen Händen sind alle Angelegenheiten, ich lasse Tag und Nacht wechseln.‘
Zweitens: Er sagt dies, um von etwas mitzuteilen. Darin besteht kein Problem. Dazu gehört auch die Aussage Allahs -erhaben ist Er- über Lut -der Friede sei auf ihm-: „Er sagte: ‚Das ist ein drangsalvoller Tag.‘“ [Hud:77] Und alle Menschen sagen auch, dass dies (beispielsweise) ein harter Tag sei, dieser Tag sei soundso. Genauso bei anderen Angelegenheiten. Und darin besteht kein Problem.
Die Aussage: ‚Die Zeit ist trügerisch‘, ist eine Schmähung, denn Betrug ist eine tadelnswerte Eigenschaft. Und dies ist nicht erlaubt.
Und die Aussage: ‚was für ein Verlust war die Zeit, in der ich dich gesehen habe‘, wenn man sich selbst damit meint, dann besteht darin kein Problem und es ist keine Schmähung der Zeit. Und wenn damit die Zeit oder der Tag gemeint ist, dann ist es eine Schmähung und nicht erlaubt.“
Aus „Majmu' Fatawa wa Rasail Ibn 'Uthaimin“ (1/198).
Und Allah weiß es am besten.