Die Gelehrten sind sich einig über das Verbot, Amulette zum Schutz vor dem bösen Blick zu tragen, wenn sie nicht aus dem Quran bestehen. Hinsichtlich solchen, die aus dem Quran bestehen, sind sie sich uneinig: Einige erlaubten das Tragen, andere untersagten es. Die Ansicht, die das Tragen verbietet, ist vorzuziehen, aufgrund der Allgemeinheit der Hadithe und um die Beigesellung (arab. Schirk) vorzubeugen.
Urteile zu Amuletten und deren Anbringen und die Frage: Schützen Amulette vor bösen Blick und Neid?
Frage: 10543
Ich möchte wissen, ob es erlaubt ist, Amulette zu tragen. Ich habe Kitab At-Tawhid und einige andere Bücher von Bilal Philips gelesen, aber ich fand einige Hadithe in Al-Muwattaʾ, die gewisse Arten von Amuletten erlauben. Auch wurde in Kitab At-Tawhid erwähnt, dass einige der Salaf sie erlaubt haben. Diese Hadithe befinden sich im 50. Abschnitt des Al-Muwattaʾ unter den Nummern 4, 11 und 14. Bitte antworten Sie mir, erklären mir die Authentizität dieser Hadithe und geben Sie mir mehr Informationen zu diesem Thema. Vielen Dank.
Zusammengefasste Antwort
Inhalt der Antwort
Die Themeninhalte
Die überlieferten Hadithe über das Anbringen von Amuletten
Wir konnten die Hadithe, deren Authentizität der Fragesteller bestätigt haben möchte, nicht ausfindig machen, da uns ihre genaue Form nicht bekannt ist. Er erwähnte lediglich, dass sie sich im Teil 50 von Al-Muwattaʾ befinden, doch Al-Muwattaʾ besteht nur aus einem Band.
Deshalb erwähnen wir - so Allah will - einige der Hadithe, die zum Thema Anbringen von Amuletten überliefert wurden, und erläutern das Urteil der Gelehrten dazu. Vielleicht ist darunter etwas von dem, was der Fragesteller meinte:
- Von ʿAbdullah Ibn Masʿud - möge Allah mit ihm zufrieden sein - wird berichtet: „Der Prophet - Allahs Segen und Frieden auf ihm - verabscheute zehn Dinge: Gelblicher Duftstoff (arab. Al-Khaluq), das Färben der weißen Haare, das Schleifenlassen des Gewandes, das Tragen von Goldringen, das Würfeln mit Spielsteinen, das zur Schau stellen von Schmuck an unpassenden Orten, die Ruqya außer mit den Muʿawwidhat (Surah Al-Falaq und An-Nas), das Anbringen von Amuletten, das Zurückhalten des Samens (beim Geschlechtsverkehr) vom eigentlichen Ort (d.h. Coitus interruptus) und das Verderben der Kinder, ohne dass er all das für verboten erklärte.“ Überliefert von An-Nasai (50880) und Abu Dawud (4222).
Das Verderben der Kinder: Damit ist der Beischlaf mit einer stillenden Frau gemeint, denn wenn sie schwanger wird, verdirbt ihre Milch. Gemeint ist also: Er verabscheute (es), ohne es zu verbieten, und damit ist der Beischlaf mit einer stillenden Frau gemeint.
Was den Hadith betrifft: Shaykh Al-Albani stufte ihn in „Daʿif An-Nasai“ (3075) als schwach ein.
- Von Zaynab, der Frau von ʿAbdullah Ibn Masʿud, wird überliefert - über ʿAbdullah - möge Allah mit ihm zufrieden sein -, dass er sagte: Ich hörte den Gesandten Allahs – Allahs Segen und Frieden auf ihm – sagen: „Wahrlich, (das Anlegen von) Amuletten, Zaubersprüchen und Liebeszaubern ist Beigesellung.“ Sie sagte: Ich sagte: Warum sagst du das? Bei Allah, mein Auge sonderte (ständig) Flüssigkeit ab, und ich pflegte zu jenem jüdischen Mann zu gehen, der mich mit (einer verbotenen Form der) Ruqyah (aus der vorislamischen Zeit) behandelte und wenn er mich behandelte, wurde es ruhig. Da sagte ʿAbdullah: Das war nur ein Werk des Shaytan. Er stach sie mit seiner Hand, und wenn jener die Ruqyah sprach, ließ er von ihr ab. Es hätte dir genügt, zu sagen, wie der Gesandte Allahs - Allahs Segen und Frieden auf ihm - zu sagen pflegte: „Entferne das Übel, Herr der Menschen! Heile, Du bist der Heilende. Es gibt keine Heilung, außer Deine Heilung - eine Heilung, die keine Krankheit zurücklässt.“ Überliefert von Abu Dawud (3883) und Ibn Majah (3530).
Und der Hadith wurde von Shaykh Al-Albani in „As-Silsilah As-Sahihah“ (331) und (2972) als authentisch eingestuft.
- Von ʿUqbah Ibn ʿAmir - möge Allah mit ihm zufrieden sein - wird berichtet, dass er sagte: Ich hörte den Gesandten Allahs - Allahs Segen und Frieden auf ihm - sagen: „Wer ein Amulett anbringt, dem möge Allah nichts vollenden, und wer ein Amulett aus Muscheln (arab. waddaʿah) anbringt, dem möge Allah keinen Schutz gewähren.“ Überliefert von Ahmad (16951).
Und der Hadith wurde von Shaykh Al-Albani in „Daʿif Al-Jamiʿ“ (5703) als schwach eingestuft.
- Von ʿUqbah Ibn ʿAmir Al-Juhani wird berichtet, dass eine Gruppe Männer zum Gesandten Allahs - Allahs Segen und Frieden auf ihm - kam. Er nahm von neun von ihnen den Treueeid (arab. Bayʿah) entgegen und den bei einem zurück. Sie sagten: O Gesandter Allahs, du hast neun den Treueeid gegeben lassen und diesen hier ausgelassen. Er sagte: „Er trägt ein Amulett.“ Da steckte der Mann seine Hand hinein, zerschnitt es, woraufhin er ihm dann den Treueeid gab und sagte: „Wer ein Amulett anbringt, der hat Beigesellung begangen.“ Überliefert von Ahmad (16969).
Und der Hadith wurde von Shaykh Al-Albani in „As-Silsilah As-Sahihah“ (492) als authentisch eingestuft.
Zweitens:
Das Urteil zum Anbringen von Amuletten
Tamaʾim ist der Plural von Tamimah, und ist das, was man kleinen Kindern oder Erwachsenen um den Hals hängt oder an Häusern oder Autos befestigt, wie Perlen, Knochen (u. Ä.), um Übel abzuwehren, insbesondere den bösen Blick, oder um Nutzen zu erlangen.
Hier sind die Aussagen der Gelehrten zu den Arten von Amuletten und dem Urteil zu jeder von ihnen mit einigen Hinweisen und Nutzen.
- Shaykh Sulayman Ibn ʿAbdil-Wahhab - möge Allah ihm barmherzig sein - sagte: „Wisse, dass die Gelehrten unter den Prophetengefährten, ihren Nachfolgern (arab. Tabiʿin) und denen nach ihnen uneinig darüber waren, ob es erlaubt ist, Amulette, die aus Quran(versen), den Namen oder Eigenschaften Allahs bestehen, anzubringen.
Eine Gruppe sagte: Es ist erlaubt. Das ist die Meinung von ʿAbdullah Ibn ʿAmr Ibn Al-ʿAs und anderen. Es ist auch die offensichtliche (Meinung), was von ʿAischah überliefert ist. Ebenso sagte dies Abu Jaʿfar Al-Baqir und Ahmad in einer Überlieferung. Sie deuteten die Hadithe (die das Anbringen von Amulette verbieten) so, dass sie sich auf die Amulette beziehen, die auf Beigesellung beruhen. Was hingegen die Amulette mit Quran(versen) und den Namen und Eigenschaften Allahs betrifft, so sei es wie die Ruqyah mit ihnen.
Ich sage: Das ist auch offenbar die Meinung, die Ibn Al-Qayyim bevorzugte.
Und eine andere Gruppe sagte: Es ist nicht erlaubt. Diese Meinung vertraten Ibn Masʿud und Ibn ʿAbbas; ebenso ist es die offensichtliche Meinung von Hudhayfah, ʿUqbah Ibn ʿAmir und Ibn ʿUkaym, möge Allah mit ihnen zufrieden sein. Auch eine Gruppe der Tabiʿin sagte dies, darunter die Gefährten von Ibn Masʿud, ebenso Ahmad in einer Überlieferung, die von vielen seiner Gefährten bevorzugt wurde und auf die sich die späteren (Gelehrten) festgelegt haben. Sie argumentierten mit dem Hadith und ähnlichen Überlieferungen, deren Bedeutung allgemein ist und nicht zwischen solchen Amuletten unterscheidet, die Quran(verse) enthalten, und anderen - im Gegensatz zur Ruqyah, bei der sehr wohl unterschieden wurde. Bekräftigt wird dies dadurch, dass die Gefährten des Propheten, die den Hadith überlieferten, ihn auch allgemein verstanden haben, wie zuvor von Ibn Masʿud berichtet wurde.
Abu Dawud überlieferte von ʿIsa Ibn Hamzah, dass er sagte: Ich trat ein bei ʿAbdalluh Ibn ʿUkaym ein, während er an einer roten Entzündung litt. Da sagte ich: „Willst du dir kein Amulett anlegen?“ Er sagte: „Wir suchen Zuflucht bei Allah davor. Der Gesandte Allahs - Allahs Segen und Frieden auf ihm - sagte: ‚Wer sich an etwas hängt, dem wird er überlassen…‘“
Dies ist der Meinungsunterschied der Gelehrten in Bezug auf das Anbringen von Amuletten mit Quran(versen) sowie mit den Namen und Eigenschaften Allahs, also was denkst du dann über das, was nach ihnen geschah: Von Ruqyah mit Namen der Teufel und anderer, deren Anbringen, ja sogar das Vertrauen auf sie, das Zufluchtnehmen bei ihnen, das Schlachten für sie und das Bitten an sie, Schaden hinweg zu nehmen oder Nutzen zu bringen, was alles eindeutige Beigesellung ist, und doch überwiegt dies bei vielen Menschen, außer bei denen, die Allah bewahrt hat? So betrachte, was der Prophet - Allahs Segen und Frieden auf ihm - erwähnte, und was seine Gefährten und die Tabiʿin taten, sowie was die Gelehrten nach ihnen in diesem und anderen Kapiteln des Buches darlegten und dann schau, was in den späteren Generationen geschah, dann wird dir die Religion des Gesandten - Allahs Segen und Frieden auf ihm - und ihre heutige Fremdheit in nahezu allen Dingen deutlich. Bei Allah ersuchen wir Hilfe.“ Siehe „Taysir Al-ʿAziz Al-Hamid“ (S. 136-138).
- Shaykh Hafizh Hakami - möge Allah ihm barmherzig sein - sagte: „Wenn es sich bei den Amuletten um klare Verse aus dem Quran handelt, ebenso wenn sie aus eindeutigen authentischen Überlieferungen der Sunnah bestehen, so besteht unter den (rechtschaffenen) Vorfahren (arab. Salaf), (also den) Gefährten des Propheten, den Tabiʿin und denen nach ihnen ein Meinungsunterschied über ihre Erlaubnis:
Einige von ihnen - also einige der Vorfahren - hielten sie für erlaubt; so wird es von ʿAischah - möge Allah mit ihr zufrieden sein -, Abu Jaʿfar Muhammad Ibn ʿAli und anderen der Vorfahren überliefert.
Und einige von ihnen lehnten das ab, das heißt: sie verbaten es, verabscheuten es und betrachteten es nicht als erlaubt. Unter ihnen: ʿAbdullah Ibn ʿUkaym, ʿAbdullah Ibn ʿAmr, ʿUqbah Ibn ʿAmir, ʿAbdullah Ibn Masʿud sowie seine Gefährten wie Al-Aswad, ʿAlqamah und diejenigen nach ihnen wie Ibrahim An-Nakhai und andere, möge Allah ihnen barmherzig sein.
Zweifellos ist dessen Verbot ein wirksamer Riegel gegen den Weg zu verbotenen Glaubensüberzeugungen (arab. Aqidah), insbesondere in unserer heutigen Zeit. Denn wenn bereits die Mehrheit der Gefährten des Propheten und Tabiʿin dies in jenen edlen und reinen Zeiten verabscheute, in denen der Glaube in ihren Herzen größer war als Berge, so ist es umso naheliegender und angemessener, dass es in unserer Zeit - einer Zeit voller Versuchungen und Prüfungen - verabscheut (und gemieden) wird. Wie (kann man das also zulassen), wo sie (die Menschen) doch durch diese Erleichterungen zu eindeutigen Verboten gelangten und sie zu einer List und einem Mittel gemacht haben, um sie zu erreichen?“
Zu diesen Dingen gehört, dass sie in ihren Schutzformeln einen Vers, eine Surah oder die Basmalah oder Ähnliches schreiben, dann darunter teuflische Zauberzeichen setzen, die nur jemand versteht, der ihre Bücher studiert hat. Ebenso lenken sie die Herzen der Allgemeinheit vom Vertrauen auf Allah - mächtig und majestätisch ist Er - ab, bis sich ihre Herzen an das hängen, was diese Leute geschrieben haben. Vielmehr verbreiten die meisten von ihnen noch Furcht unter den Menschen, obwohl ihnen noch gar nichts widerfahren ist. Dann kommt einer von ihnen zu jemandem, dessen Geld er sich auf listige Weise aneignen will - wohl wissend, dass dieser an ihm hängt - und sagt zu ihm: „Dich wird bald ein Unglück in deiner Familie, deinem Besitz oder an dir selbst treffen“, oder er sagt zu ihm: „Du hast einen Jinn als Begleiter bei dir“ oder Ähnliches, und beschreibt ihm Dinge und Vorzeichen, die in Wahrheit nur teuflische Einflüsterungen sind, wobei er ihm weismachen will, dass er über tiefen Scharfsinn verfüge und sich große Sorgen um ihn mache, und bemüht sei, ihm Gutes zu bringen. Wenn dann das Herz des törichten, unwissenden (Menschen) sich vor Angst mit dem füllt, was ihm beschrieben wurde, kehrt er sich sogleich von seinem Herrn ab und wendet sich mit Herz und Körper diesem Schwindler zu, sucht bei ihm Zuflucht und vertraut auf ihn statt auf Allah - mächtig und majestätisch ist Er - und sagt zu ihm: „Was ist der Ausweg aus dem, was du beschrieben hast? Was ist das Mittel, es abzuwehren?“ - so, als lägen in dessen Hand Schaden und Nutzen. Da festigt sich seine Hoffnung auf ihn, und seine Gier nach dem, was jener ihm möglicherweise geben wird, wächst noch mehr. Dann sagt er zu ihm: ‚Wenn du mir dieses und jenes gibst, schreibe ich dir dafür einen Talisman, mit der und der Länge und Breite‘ - und er beschreibt ihn ausführlich und schmückt seine Worte aus. Dann behauptet er: ‚Dieser Talisman schützt dich vor diesem und jenem an Krankheiten.‘ Glaubst du etwa, dass all das - zusammen mit einem solchen Glauben - nicht zum kleinen Schirk gehört? Nein, vielmehr ist es eine Vergöttlichung eines anderen als Allah, ein Vertrauen auf jemand anderen als Ihn, ein Zuflucht-Suchen bei jemand anderem als Ihm und ein Sich-Verlassen an die Handlungen von Geschöpfen, und damit ein Raub an ihrer Religion. Hätte der Shaytan wohl solche Tricks ohne die Hilfe seines Bruders, eines menschlichen Teufels, vollbringen können? „Sag: Wer beschützt euch bei Nacht und Tag vor dem Allerbarmer? Aber nein! Sie wenden sich von der Ermahnung ihres Herrn ab.“ (Al-Anbiyaʾ:42) Dann schreibt er zwischen seinen teuflischen Zeichen auch noch etwas vom Quran hinein, trägt es ohne Reinheit, und ist im Zustand der kleinen, sowie großen rituellen Unreinheit, und er trägt es ständig bei sich, ohne es vor irgendetwas zu schützen. Bei Allah, niemand von den Feinden des Islam hat das Buch Allahs je so verachtet, wie diese ketzerischen Heuchler, die sich zum Islam bekennen. Bei Allah, der Quran wurde nur herabgesandt, um rezitiert zu werden, danach zu handeln, seinen Befehlen zu folgen, seine Verbote zu meiden, seinen Berichten zu glauben, seine Grenzen zu wahren, aus seinen Gleichnissen zu lernen, aus seinen Geschichten Lehren zu ziehen, und an ihn zu glauben: „Alles ist von unserem Herrn.“ (Al-Imran:7) Doch sie haben all das stillgelegt, ihn hinter sich geworfen und nur die äußeren Buchstaben bewahrt, um sich davon zu ernähren, wie sie es mit anderen Wegen tun, um an verbotene Einnahmen zu gelangen, nicht erlaubte. Wenn ein König oder Führer einem unter seiner Führung einen Brief schreibt mit: „Tu dies, lass das, beauftrage deine Leute mit diesem und jenem und halte sie von dem und dem ab“, und dieser nimmt den Brief, liest ihn nicht, denkt nicht über seine Anweisungen nach, übermittelt ihn auch niemandem, an den er gerichtet ist, sondern hängt ihn sich einfach um den Hals oder bindet ihn sich an den Arm, ohne sich im Geringsten um den Inhalt zu kümmern, dann würde der König ihn für dieses Verhalten mit der härtesten Strafe peinigen und ihm das schlimmste Leid zufügen. Was also ist dann erst mit dem Herabgesandten des Gewalthabers über Himmel und Erde, dem, dem das höchste Gleichnis in Himmel und Erde gehört, dem der Lobpreis gebührt im Diesseits und im Jenseits, zu dem alle Angelegenheiten zurückkehren. So diene Ihm und vertraue auf Ihn. Er genügt mir, es gibt keinen Gott außer Ihm. Auf Ihn vertraue ich, und Er ist der Herr des gewaltigen Throns. Und wenn die Amulette nicht aus den beiden Offenbarungsquellen stammen, dann sind sie eindeutig Beigesellung, ohne Zweifel. Vielmehr stehen sie auf einer Stufe mit Lospfeilen in ihrer Entfernung von der Erscheinung der wahren Anhänger des Islam.
Und wenn es sich bei den Amuletten um etwas anderes als die beiden Offenbarungsquellen handelt, vielmehr um Zauberzeichen der Juden, und der Anbeter von Götzenbildern, Sternen, Engeln und diejenigen, die Jinn für sich in Dienst nehmen und Ähnlichem, oder um Perlen, Schnüre, Eisenringe oder anderes, dann ist ihr Anbringen zweifellos Beigesellung. Denn sie gehören weder zu den erlaubten Ursachen noch zu den bekannten Mitteln der Heilung. Vielmehr glaubt man an sie in reiner Form, dass sie dieses oder jenes an Schmerz von sich aus abwehren würden, aufgrund einer besonderen Eigenschaft, die man ihnen zuschreibt. Genauso wie die Götzenanbeter an ihre Götzen glaubten. Vielmehr ähneln sie den Lospfeilen, welche die Leute der Zeit der Unwissenheit mit sich führten und mit denen sie Wahrsagung betrieben, wenn sie eine Entscheidung treffen wollten. Es waren drei Holzstäbe: auf einem stand „Tu es“, auf dem zweiten „Tu es nicht“, und auf dem dritten war nichts geschrieben. Wenn sie den mit „Tu es“ zogen, gingen sie die Angelegenheit an; wenn sie den mit „Tu es nicht“ zogen, ließen sie es; und wenn sie den leeren zogen, wiederholten sie das Ziehen. Und Allah - und Ihm gebührt aller Lob - hat uns etwas Besseres als das gegeben: Das Istikharah-Gebet und dessen Bittgebet.
Und gemeint ist: Diese Amulette, die nicht aus dem Quran oder der Sunnah stammen, sind den Lospfeilen gleichgestellt und ihnen ähnlich in Bezug auf die verdorbene Glaubensüberzeugung und den Widerspruch zur islamischen Gesetzgebung und in ihrer Entfernung von der äußeren Erscheinung der Leute des Islam. Denn die Menschen des aufrichtigen Tauhid sind am weitesten davon entfernt. Der Glaube in ihrem Herzen ist zu groß, als dass so etwas darin eindringen könnte. Sie sind zu ehrenvoll und ihre Gewissheit zu stark, als dass sie auf jemand anderen als Allah vertrauen oder sich auf etwas anderes stützen würden. Und bei Allah liegt der Erfolg. „Maʿarij Al-Qubul“ (2/510-512).
Und die Meinung des Verbots, selbst wenn die Amulette aus dem Quran bestehen, ist diejenige, auf die unsere Gelehrten festgelegt sind.
- Die Gelehrten des Ständigen Komitees sagten: „Die Gelehrten sind sich einig über das Verbot, Amulette zu tragen, wenn sie nicht aus Quran(versen) bestehen. Wenn sie aus Quran(versen) bestehen, gibt es unter ihnen Meinungsverschiedenheiten: Einige erlaubten das Tragen, andere untersagten es. Die Meinung des Verbots ist jedoch vorzuziehen, aufgrund der allgemeinen (Bedeutung) der Hadithe und zum Schließen der Tür zu (weiterem Übel).“
Shaykh ʿAbd Al-ʿAziz Ibn Baz, Shaykh ʿAbdullah Ibn Ghadyan und Shaykh ʿAbdullah Ibn Quʿud. „Fatawa Al-Lajnah Ad-Daʾimah“ (1/212).
- Shaykh Al-Albani - möge Allah ihm barmherzig sein - sagte: „Diese Irreführung ist weiterhin weit verbreitet unter den Beduinen, Bauern und einigen Stadtbewohnern. Ebenso wie die Perlenanhänger, die manche Fahrer vor sich im Auto an den Rückspiegel hängen, oder dass manche einen alten Schuh an der Front oder am Heck des Fahrzeugs befestigen, und andere hängen ein Hufeisen an die Fassade ihres Hauses oder Geschäfts. All das - so behaupten sie - um den bösen Blick abzuwehren. Und Ähnliches ist allgemein und weit verbreitet, aufgrund der Unwissenheit über den Tauhid und dessen, was ihm an Beigesellung und Götzendienst widerspricht, gegen welche die Gesandten gesandt und die Schriften offenbart wurden, um sie aufzuheben und zu beseitigen. So klagen wir bei Allah über die Unwissenheit der heutigen Muslime und ihre Entfernung von der Religion.“ „Silsilah Al-Ahadith As-Sahihah“ (1/890), (492).
Quelle:
Schaikh Muhammad Salih al-Munajjid