0 / 0
1311/Dhu al-Hijjah/1446 , 07/June/2025

Ja, sein - Allahs Segen und Frieden auf ihm - Charakter war der Quran

Frage: 71184

Bitte bestätigen Sie, ob 'Aischah – möge Allah mit ihr zufrieden sein – über den Propheten – Allahs Segen und Frieden auf ihm – folgendes gesagt hat: „Sein Charakter war der Quran.” Ich habe stundenlang nach einem Beleg gesucht, aber ohne Erfolg.

Inhalt der Antwort

Alles Lob gebührt Allah, und der Segen und Frieden seien auf den Gesandten Allahs. Um fortzufahren:

Erstens:

Ja, es ist authentisch überliefert, dass 'Aischah – möge Allah mit ihr zufrieden sein – dies als Beschreibung des Propheten – Allahs Segen und Frieden auf ihm – sagte.

In einem langen Hadith über die Geschichte von Sa'd Ibn Hisham Ibn 'Amir, als er Madinah besuchte und zu 'Aischah – möge Allah mit ihr zufrieden sein – kam, um sie zu einigen Angelegenheiten zu befragen, heißt es: „Ich sagte: O Mutter der Gläubigen! Berichte mir über den Charakter des Gesandten Allahs, Allahs Segen und Frieden auf ihm. Sie sagte: Liest du nicht den Quran? Ich sagte: Doch. Sie sagte: Der Charakter des Propheten Allahs – Allahs Segen und Frieden auf ihm – war der Quran. Da sagte er: Ich hatte den Wunsch aufzustehen und niemanden mehr über etwas zu fragen, bis ich sterbe …” Überliefert von Muslim (746)

Und in einer anderen Überlieferung: „Ich sagte: O Mutter der Gläubigen! Berichte mir über den Charakter des Gesandten Allahs – Allahs Segen und Frieden auf ihm. Sie sagte: Mein Sohn, liest du nicht den Quran? Allah sagte: ‚Und du bist wahrlich von großartiger Wesensart.‘ (Al-Qalam:4) Der Charakter Muhammads ist der Quran.” Überliefert von Abu Ya'la (8/275) mit authentischer Überlieferungskette.

An-Nawawi – möge Allah ihm barmherzig sein – sagte in „Sharh Muslim“ (3/268): „Das bedeutet: Danach zu handeln, sich an seine Grenzen zu halten, sich mit seinen Verhaltensregeln zu veredeln, aus seinen Gleichnissen und Geschichten Lehren zu ziehen, ihn zu reflektieren und ihn schön zu rezitieren.” Ende des Zitats.

Und Ibn Rajab sagte in „Jami' Al-'Ulum wa Al-Hikam“ (1/148): „Das heißt, dass er sich mit seinen Verhaltensregeln veredelte und sich seine Eigenschaften aneignete: Was der Quran lobte, darin lag für ihn seine Zufriedenheit, und was der Quran tadelte, darin lag für ihn sein Zorn. In einer Überlieferung von ihr heißt es, dass sie sagte: ‚Sein Charakter war der Quran, er war zufrieden mit dem, womit er (der Quran) zufrieden ist, und zornig über das, worüber er zornig ist.‘” Ende des Zitats.

Al-Munawi sagte in „Fayd Al-Qadir“ (5/170): „Das bedeutet: Alles, worauf der Quran hinweist. Seine Gebote und Verbote, seine Versprechungen und Warnungen und alles Weitere.”

Und Al-Qadi sagte: „Sein Charakter war alles, was im Quran enthalten ist, denn alles, was darin als lobenswert betrachtet, gelobt und zu dem aufgerufen wird, das eignete er sich an; und alles, was darin als verwerflich angesehen und verboten wird, das mied und ließ er. So war der Quran die Erklärung seines Charakters …” – Ende des Zitats.

Zweitens:

Zu den Rechten, die der Prophet – Allahs Segen und Frieden auf ihm – über uns hat – insbesondere in diesen Tagen, in denen seine edle Person einer Kampagne der Lüge und Verleumdung ausgesetzt ist – gehört es, dass wir etwas von seinen edlen Eigenschaften und seinen lobenswerten Charakterzügen erwähnen, damit die Welt erfährt, dass in seiner edlen Person – Allahs Segen und Frieden auf ihm – der reinste Mensch, die großartigste Seele und das edelste Herz vereint sind.

Abu Hamid Al-Ghazali – möge Allah ihm barmherzig sein – sagt in „Ihya' 'Ulum Ad-Din“ (2/430–442): „Die Darlegung einer Auswahl seiner Charaktereigenschaften, die einige Gelehrte aus den Überlieferungen gesammelt und zusammengestellt haben:

Er war der nachsichtigste aller Menschen, der mutigste aller Menschen, der gerechteste aller Menschen und der keuscheste aller Menschen. Niemals berührte seine Hand die Hand einer Frau, über die er nicht durch Besitz oder Ehe oder (enge) Verwandtschaft verfügte. Er war der großzügigste aller Menschen, bei ihm blieb niemals ein Dinar oder Dirham über Nacht. Wenn etwas übrigblieb und er niemanden fand, dem er es geben konnte, und die Nacht ihn überraschte, so ging er nicht nach Hause, bevor er es Bedürftigen gegeben hatte. Von dem, was Allah ihm gegeben hatte, nahm er nur den Jahresbedarf und zwar vom Einfachsten wie Datteln und Gerste und gab den Rest auf dem Weg Allahs. Er wurde nie um etwas gebeten, ohne es zu geben. Dann kehrte er zu seinem Jahresbedarf zurück und bevorzugte (andere) sogar davon, so sehr, dass er selbst vielleicht noch vor Ablauf des Jahres in Bedürftigkeit geriet, wenn ihm nichts (Neues) zukam. Er flickte seine Sandalen, nähte seine Kleidung und war im Dienste seiner Familie, und zerteilte das Fleisch mit ihnen. Er war der schamhafteste aller Menschen, er konnte seinen Blick nicht fest in das Gesicht eines anderen richten. Er nahm Einladungen von Sklaven und Freien an, akzeptierte Geschenke, selbst wenn es nur ein Schluck Milch war und erwiderte sie. Er nahm keine Spenden und war sich nicht zu stolz, der Sklavin oder dem Bedürftigen zu antworten. Er wurde zornig für seinen Herrn, nicht für sich selbst. Er setzte die Wahrheit durch, selbst wenn es ihm selbst oder seinen Gefährten zum Nachteil war. Er fand einen der Vorzüglichen und Besten seiner Gefährten getötet unter den Juden vor und er überschritt ihnen gegenüber nicht die Grenze des Rechts und fügte nichts Bitteres zum Recht hinzu. Vielmehr zahlte er das Blutgeld mit hundert Kamelen, obwohl seine Gefährten dringend ein einziges Reittier benötigten, um sich zu stärken. Er band Steine auf seinen Bauch aus Hunger, doch er scheute sich niemals vor erlaubter Nahrung. Er aß weder im Liegen noch auf einem Speisetisch. Er wurde nie satt von Brot an drei aufeinanderfolgenden Tagen, bis er Allah – erhaben ist Er – begegnete, nicht aus Armut oder Geiz, sondern weil er anderen den Vorzug vor sich selbst gab. Er nahm (an Einladungen) zum Hochzeitsmahl teil, besuchte Kranke, nahm an Beerdigungen teil und ging allein unter seinen Feinden ohne Wächter. Er war der demütigste aller Menschen, der ruhigste unter ihnen, ohne Überheblichkeit, am wortgewandtesten, ohne ohne (sich) in die Länge zu ziehen und der freundlichste im Gesichtsausdruck. Nichts von den Angelegenheiten des Diesseits erschreckte ihn. Er trug, was er vorfand, ließ hinter sich seinen Diener oder einen anderen mitreiten. Er ritt, was ihm möglich war: Mal ein Pferd, mal ein Kamel, mal ein Maultier, mal einen Esel und manchmal ging er barfuß, ohne Obergewand, ohne Turban, ohne Kopfbedeckung. Er besuchte Kranke am äußersten Rand der Stadt, liebte guten Duft und hasste schlechten Geruch. Er saß mit den Armen, aß mit den Bedürftigen und ehrte jene, die durch guten Charakter ausgezeichnet waren. Er gewann die Zuneigung der Vornehmen durch Güte ihnen gegenüber. Er pflegte die Verwandtschaftsbande, ohne jedoch Verwandten den Vorzug gegenüber besseren zu geben. Er war niemals grob zu jemandem, nahm die Entschuldigung desjenigen an, der sich bei ihm entschuldigte. Er scherzte, sagte dabei aber nichts als die Wahrheit. Er lachte, jedoch nicht laut. Er sah erlaubtes Spiel und tadelte es nicht. Er veranstaltete Wettbewerbe mit seiner Familie. Man erhob laut die Stimme gegen ihn, und er blieb geduldig. Er hatte Sklaven und Bedienstete, doch er erhob sich ihnen gegenüber weder beim Essen noch bei der Kleidung. Seine Zeit verging nie ohne eine Handlung für Allah – erhaben ist Er – oder etwas, das zur Verbesserung seiner eigenen Angelegenheiten notwendig war. Er verachtete keinen Armen wegen seiner Armut oder wegen einer chronischen Krankheit. Er fürchtete keinen König wegen dessen Herrschaft. Er rief sowohl diesen als auch jenen in gleicher Weise zu Allah.

Und unter dem, was Abu Al-Bakhtari überliefert hat, heißt es: Der Gesandte Allahs – Allahs Segen und Frieden auf ihm – hat niemals jemanden von den Gläubigen mit einer Beleidigung beschimpft, ohne dass er daraus eine Sühne und Barmherzigkeit machte, und er sagte: „Ich wurde nur als Barmherzigkeit gesandt, nicht als jemand, der andere verflucht.” Und wenn man ihn darum bat, gegen jemanden zu beten – sei er Muslim oder Ungläubiger – so wich er davon ab, gegen ihn zu beten, und betete stattdessen für ihn. Er hat niemals jemanden mit seiner Hand geschlagen. Wenn er zwischen zwei Dingen wählen konnte, entschied er sich für das leichtere, solange darin keine Sünde oder Bruch der Verwandtschaftsbande lag. Und Allah – erhaben ist Er – beschrieb ihn in der Tora, noch bevor Er ihn entsandte, mit den Worten: Muhammad, der Gesandte Allahs, Mein auserwählter Diener, weder grob noch hartherzig, noch laut schreiend auf den Märkten, und er vergilt nicht Schlechtes mit Schlechtem, sondern er vergibt und verzeiht. Es gehörte zu seinem Charakter, dass er jedem, dem er begegnete, mit dem Friedensgruß begann, und wer mit einem Anliegen zu ihm kam, den begleitete er geduldig, bis dieser selbst ging. Niemand ergriff seine Hand, ohne dass der Prophet – Allahs Segen und Frieden auf ihm – sie erst losließ, wenn der andere sie losließ. Man konnte seinen Sitzplatz nicht von dem seiner Gefährten unterscheiden. Allah – erhaben ist Er – sagte: „Durch Erbarmen von Allah bist du mild zu ihnen gewesen; wärst du aber schroff und hartherzig, so würden sie wahrlich rings um dich auseinandergelaufen.” (Al 'Imran:159)

Allah hatte ihm vorzügliches Verhalten und vollkommene Führung vereint und das, obwohl er ein Analphabet war, der weder lesen noch schreiben konnte. Er wuchs in einem Land der Unwissenheit und in der Wüste auf, in Armut und mit der Betreuung von Schafen, als Waise ohne Vater und Mutter. Doch Allah – erhaben ist Er – lehrte ihn sämtliche edlen Charaktereigenschaften, lobenswerten Wege, die Geschichten der Früheren und Späteren, sowie all das, was zur Errettung und zum Erfolg im Jenseits führt und zu Glück und Rettung im Diesseits, wie auch zur Einhaltung der Pflichten und dem Unterlassen des Überflüssigen. Möge Allah uns dazu Erfolg verleihen, Seinem Befehl zu gehorchen und ihm (dem Propheten – Allahs Segen und Frieden auf ihm –) in seinen Taten nachzueifern. Amin, Herr der Welten! Ende des Zitats, mit leichter Kürzung.

Und niemand soll meinen, dass das, was zuvor erwähnt wurde, bloß eine rhetorische oder ausgeschmückte Rede sei, vielmehr ist jeder Satz darin durch Dutzende authentischer, mit Überlieferungskette belegter Hadithe in den Musnad-, Sahih- und Sunan-Werken belegt und bezeugt. Ich habe es jedoch der Kürze halber vorgezogen, sie nicht zu nennen. Wer sie einsehen möchte, der kann auf das Buch „Ash-Shama'il Al-Muhammadiyya“ von Imam At-Tirmidhi zurückgreifen.

Drittens:

Und zum Schluss rate ich dir, mein Bruder, der du die Frage gestellt hast, bei deiner Recherche die Hilfe eines Computers und der erleichternden Hadith-Programme zu nutzen, und davon gibt es, gelobt sei Allah, viele, denn sie ersparen dir Zeit und Mühe. Außerdem kannst du damit gezielt nach dem gewünschten Hadith suchen und sein Urteil herausfinden. Ich empfehle dir zudem, einige umfassende Bücher zu erwerben, die die Hadithe des Propheten – Allahs Segen und Frieden auf ihm – sammeln und thematisch ordnen. Zu den bedeutendsten, umfangreichsten und leichtesten gehört das Buch „Riyad As-Salihin“ von An-Nawawi, sowie „At-Targhib wa At-Tarhib“ von Imam Al-Mundhiri, denn er hat die Hadithe thematisch geordnet und alles gesammelt, was zu dem jeweiligen Thema in den Sunnah-Büchern zu finden ist. Dieses Werk wurde von Gelehrten durch Überprüfung und Unterscheidung zwischen authentischen und schwachen (Überlieferungen) bearbeitet, unter ihnen Shaykh Al-Albani, möge Allah ihm barmherzig sein.

Ich bitte Allah – erhaben ist Er – dir Lohn für deine Mühe und deine Recherche zu gewähren, und ich bitte Ihn – erhaben ist Er –, uns und dich zu dem zu führen, was Gutes in sich bringt.

Und Allah weiß es am besten.

Quelle

Islam Q&A

at email

Teilnahme an Email-Versand

Nimm am Email-Verteiler teil, damit du auf dem Laufenden bleibst

phone

App von Islam Q&A

Schneller Zugriff auf Inhalte und die Möglichkeit zur Offline-Navigation

download iosdownload android
Ja, sein - Allahs Segen und Frieden auf ihm - Charakter war der Quran - Der Islam - Frage und Antwort