Freitag 19 Ramadhaan 1445 - 29 März 2024
German

Alles Gute befindet sich in der Ausübung und Hingebung von Allahs Gebot

Frage

Allah -erhaben ist Er- sagte: „Er sagte: „Es ist mein Stock, auf den ich mich stützt und mit dem ich für meine Schafe Blätter abschlage; und ich gebrauche ihn auch noch zu anderen Zwecken.“ Er sagte: „Wirf ihn hin, o Musa!“ Er warf ihn hin, und sogleich war er eine Schlange, die sich rasch bewegte.“ [Taha:18-20]

Die Frage bezieht sich auf die Erläuterung dieser Verse. Ich bin der Ansicht, dass, nachdem Musa die Wichtigkeit des Stocks klar wurde, als Allah ihm geboten hat ihn hinzuwerfen, er es dann sofort tat. Dies beweist, dass er sich blind auf seinen Herrn verlässt, und dass es möglich ist, dass der Mensch auf Dinge verzichten kann, die er liebt und für ihn sehr wichtig sind, bloß weil man sich darauf verlässt, dass Derjenige, Der einem dies befiehlt, Allah -erhaben ist Er- ist. Deshalb wird Er dir wieder viel Gutes bringen und noch mehr Dinge, die nützlich sind, wenn man sich auf Ihn verlässt und, auf dem Weg Seiner Gehorsamkeit, von wichtigen Dingen loslässt. Ist diese Aussage richtig oder falsch?

Inhalt der Antwort

Alles Lob gebührt Allah..

Erstens:

Wir weisen den edlen Fragesteller darauf hin, wie wichtig es ist die richtigen Begriffe zu verwenden, da diese die Bedeutungen formen.

So wäre es besser, wenn der Fragesteller „Vertrauen (Tawakkul)“, „Hingabe (Istislam)“, oder „das positive Denken von Allah (Husnu Adh-Dhann bi Allah)“ etc. gesagt hätte. Denn diese drücken die richtigen Bedeutungen aus, anstelle von Ausdrucksweisen, wie „blindes Verlassen (Ath-Thiqah Al-'Amyaa)“ und weiteren Begriffen, die nicht auf die Hingabe zu Allah, dem Glauben an Ihm und dem Vertrauen auf Ihm passen.

Abgesehen davon verlässt man sich wirklich auf Allah, nur nicht blind. Vielmehr mit einer festen Gewissheit darüber, dass das Gute in Seinen Händen ist und dass das Üble nicht zu Ihm -gepriesen ist Er- kommt. Und die Standhaftigkeit auf Seiner islamischen Gesetzgebung, die Ausführung Seiner Gebote und das Unterlassen Seiner Verbote sind der Schlüssel zu all diesem Guten.

Zweitens:

At-Tahawi -möge Allah ihm barmherzig sein- sagte: „Der Islam hat erst durch die Hingabe und Ergebung Fuß gefasst.“ Aus „Scharh At-Tahawiyah“ (1/231).

Schaikh Al-Barrak sagte in der Erläuterung zu „At-Tahawiyah“ (128): „So wird der Islam des Dieners erst fest und die innere Ruhe wird erst erlangt, wenn dies durch die Ergebung bestätigt wird.

Und die Bedeutung von „Taslim“ und „Istislam“ ist ähnlich. Allah -erhaben ist Er- sagte: „Wer sich Allah völlig hingibt (Islam) und dabei Gutes tut.“ [Luqman:22]

Islam ist die Hingabe und Ergebung und beinhaltet, dass man nicht streitet, denn derjenige, der streitet, gibt sich nicht hin.

Und die Hingabe/Ergebung ist eine wichtige Grundlage, denn sie hat die Grundlage der Religion fest verwurzelt: den Glauben an Allah, Seinen Gesandten und Sein Buch.

Und der Glaube an Allah beinhaltet, dass Er -erhaben ist Er- der wahre Gott ist, der allein das Recht hat angebetet zu werden, dass Er -erhaben ist Er- der Herr und Herrscher von allem ist, dass Er -gepriesen ist Er- vollkommen ist, frei von jedem Makel, so gibt es in Seiner Schöpfung, Gesetzgebung und Bestimmung weder Ungerechtigkeit noch Unsinn. Vielmehr ist Er -erhaben ist Er- all diesen Dingen allweise.

Wenn du dies verwirklicht hast, dann musst du dich bei allem, was von Allah -erhaben ist Er- und Seinem Gesandten -Allahs Segen und Frieden auf ihm- kommt, hingeben, denn die Entgegenstellung und der Streit kommen nur durch den schwachen Glauben über die Gerechtigkeit und Weisheit des Herrn.

Und alles, was der Wahrheit entgegensteht, ist falsch. Doch manchmal ist diese Entgegenstellung unverfroren klar, so wie es bei den Ungläubigen ist, deren Glaube erschüttert oder fast verschwunden ist. Diese stellen sich in ihren Worten der Gesetzgebung und Bestimmung Allahs entgegen. Und manchmal sprechen sie nicht darüber, aber es ist in ihren Seelen.

Der Muslim aber muss alle Entgegenstellungen abwehren, die in seinen Verstanden kommen können oder er von den Zungen der Satane und Unwissenden hört. Er muss dies mit dem Glauben abwehren, dass Allah -erhaben ist Er- allweise, gerecht und allwissend ist.

Und all dies bedeutet aber nicht, dass die islamische Gesetzgebung dem Verstanden widersprechen würde. Denn der klare Verstanden widerspricht nicht der authentischen Überlieferung. Jedoch hat der Verstand mit der Überlieferung seine Kapazität und Grenzen. So kann der Verstanden des Menschen nicht alles erfassen und umfassen, denn er hat Grenzen, bei denen er zum Stillstand kommt, da der Mensch Mängel hat. So kann es nicht, dass du auf jede Frage eine Antwort hast oder darauf geantwortet werden kann. Deshalb musst du immer „Allah weiß es am besten, Allah ist allweise, allwissend“ sagen.

Und wenn sich der Mensch hingibt, ist er oft ruhig.

Und wenn jemand mit Widersprüchen kommt, dann wehre diese mit den klaren Beweisen und Argumenten ab, damit die Falschheit dieser Scheinargumente klar wird. Doch wenn du dies nicht vermagst, aufgrund von minderem Wissen, dann wehre sie mit dieser Grundlage, der Hingabe, ab und sag: „Ich glaube an Allah und Seinen Gesandten.“ Denn der Satan flüstert in die Seelen ein.

Drittens:

Was die Bedeutung betrifft, die du aus diesem Vers verstanden hast, so ist sie richtig und wird von einer Anzahl von Exegeten angeführt. Diese ist, dass Musa -der Friede sei auf ihm- dachte, dass Allah -erhaben ist Er- ihm geboten hat, den Stock abzulehnen. So berichtete Wahb über die Aussage Allahs -erhaben ist Er-: „Wirf ihn hin, o Musa!“: „Musa dachte, dass er ihn ablehnen soll, woraufhin er ihn ablehnend hinwarf.“ Aus „At-Tafsir Al-Basit“ (14/382) und „Tafsir Al-Baghawi“ (5/269).

„Und wer etwas für Allah lässt, der wird nichts verloren haben.“ Aus „Tafsir Al-Qurtubi“ (18/26).

Schaikh As-Sa'di sagte: „Asch-Schakir (Dankbar) und Asch-Schakur (Stets zu Dank bereit) gehören zu den Namen Allahs -erhaben ist Er-. Er ist Derjenige, der wenige Taten Seiner Diener annimmt und diese ihnen mit gewaltigem Lohn vergeltet. Er ist Derjenige, wenn Sein Diener seinen Geboten nachkommt und Ihm gehorcht, hilft Er ihm dazu, lobt ihn, und vergeltet ihm dies mit einem Licht, Glauben und einer Weite im Herzen, im Körper mit Stärker und Vitalität, in seinen Situationen mit Vermehrung und Segen und in seinen Taten mit mehr Erfolg. Danach kommt später (im Jenseits) der vollkommen Lohn bei seinem Herrn. All diese Dinge werden nichts vermindern.

Und zu Seinem Dank an Seinen Diener gehört, dass derjenige, der für Allah etwas lässt, Allah es ihm mit etwas besserem ersetzen wird, und wer sich Allah um eine Handspanne nähert, dem wird Er sich um eine Armlänge nähern, und wer sich Ihm um eine Armlänge nähert, dem nähert Er sich um eine Spannweite, und wer zu Ihm gehend kommt, zu dem kommt Er eilend und dessen Gewinn wird Er um ein Vielfaches verdoppeln/vermehren.

Trotz dass Er dankbar ist, so weiß Er ganz genau wer die vollkommen Belohnung, entsprechend seiner Absicht, seines Glaubens und seiner Gottesfurcht, verdient und wer nicht. Er kennt ganz genau die Taten Seiner Diener, so wird Er sie nicht zugrunde gehen lassen, sondern noch reichlicher vorfinden, entsprechend ihrer Absichten, über die der Allwissende, der Allweise informiert ist.“ Aus „Tafsir As-Sa'di“ (76).

Viertens:

Im Vers gibt es auch eine wichtige Bedeutung, die praktisch ausführbar ist und dem Muslim in seinem Umgang mit den Geboten des Herrn der Welten und Seines edlen Gesandten nützen. Diese ist, dass man ihr schnell Folge leistet, sich nicht faul stellt, langsam ist, sich Zeit lässt oder es aufschiebt.

Der Anhaltspunkt aus dem Vers dafür ist, dass Allah es sagte: „Er warf ihn hin (fa alqaahaa).“ Im Arabischen wird der Partikel „fa“ für etwas verwendet, was auf eine Sache folgt. Das bedeutet, dass Musa -der Friede sei auf ihm- sich beeilte und das Gebot seines Herrn erfüllte und Ihm gehorchte. So warf er sofort, als er die Worte des Herrn der Welten hörte, seinen Stock hin, den er für verschiedene Zwecke gebrauchte.

So sollte der Zustand des Muslim mit den Geboten seines Herrn sein. Allah -erhaben ist Er- sagte: „Weder für einen gläubigen Mann noch für eine gläubige Frau gibt es, wenn Allah und Sein Gesandter eine Angelegenheit entschieden haben, die Möglichkeit, in ihrer Angelegenheit zu wählen. Und wer sich Allah und Seinem Gesandten widersetzt, der befindet sich ja in deutlichem Irrtum.“ [Al-Ahzab:36]

Trotzdem raten wir dir auch, dass du dich von den Bedeutungen und Gedanken, die in deinen Sinn kommen, fern halten und dich an die Aussagen der Gelehrten über die Erläuterung dieses Verses halten sollst. Du sollst auch oft in den vereinfachten Erläuterungen des Qurans nachschlagen, wie „Mukhtasar At-Tafsir“, vom Tafsir-Zentrum, oder „At-Tafsir Al-Muyassar“ vom Ministerium für religiöse Stiftungen (Wizarah Al-Auqaf). Und zu den wichtigsten gehört die Erläuterung vom Schaikh As-Sa'di -möge Allah ihm barmherzig sein. Dies wird dir über die Bedeutung der Verse und der geistvollen Aussprüche, die daraus hergeleitet werden, sehr helfen.

Und Allah weiß es am besten.

Quelle: Islam Q&A