32

Müssen die Verschmutzungen, die sich unter den Fingernägeln befinden, bei der Gebetswaschung entfernt werden?

Frage: 265777

Mein Fingernagel ist etwas groß und fest in der Haut. Muss das Wasser darunter fließen, indem man ein dünnes Material benutzt, damit das Wasser ohne Schmerzen hindurchgeht? Und muss man sein unteres Kinn waschen? Wie authentisch ist dieser Hadith, der von Abu Dawud, Al-Bayhaqi und Al-Hakim von Anas - möge Allah mit ihm zufrieden sein - überliefert wurde: „Der Gesandte Allahs - Allahs Segen und Frieden auf ihm - nahm bei der rituellen Gebetswaschung (arab. Wudu) eine Handvoll Wasser und führte es unter sein Kinn, um damit seinen Bart zu durchkämmen, und sagte: 'So hat mein Herr - mächtig und majestätisch ist Er - es mir befohlen.'"? Wie kann eine Person feststellen, ob der Schmutz auf der Hand das Durchdringen des Wassers verhindert oder nicht? Ich bitte um Antworten auf all meine Fragen, damit alle Zweifel, die ich bezüglich der rituellen Gebetswaschung (arab. Wudu) habe, beseitigt werden.

Inhalt der Antwort

Alles Lob gebührt Allah, und der Segen und Frieden seien auf den Gesandten Allahs. Um fortzufahren:

Erstens:

Du musst nicht etwas verwenden, um das Wasser unter deinen Nägeln hindurchfließen zu lassen. Dies wäre religiös (betrachtet) eine nicht akzeptierte Übertriebenheit. Wenn derjenige, der die Gebetswaschung (arab. Wudu) durchführt, seine Glieder auf die übliche Weise wäscht, hat er bereits den Befehl Allahs - erhaben ist Er - befolgt und seine Pflicht erfüllt.

Wenn es sich herausstellt, dass eine geringfügige Menge unter den Nagel gelangt, die nicht vom Wasser erreicht wurde, dann wird dies als eine geringfügige Angelegenheit betrachtet, die verziehen wird, wie beispielsweise der Schmutz unter den Nägeln oder Risse in den Füßen. Derjenige, der die Gebetswaschung (arab. Wudu) durchführt, muss nicht sicherstellen, dass das Wasser in jede Rissbildung gelangt, und er muss nicht danach suchen oder es untersuchen.

In „Matalib Uli An-Nuha" (1/116) heißt es: „Eine geringfügige Verschmutzung unter dem Fingernagel oder ähnliches schadet nicht. (Wie es ebenso nicht schadet), wenn es in die Nase gelangt und sogar den Durchgang des Wassers blockiert. Dies liegt daran, dass es normalerweise häufig vorkommt, und wenn die rituelle Waschung damit nicht gültig wäre, hätte der Prophet - Allahs Segen und Frieden auf ihm - es klargestellt, denn es ist nicht erlaubt, die Klarstellung zu einem Zeitpunkt der Notwendigkeit zu verschieben."

Zu diesem Thema - d.h. zur Frage einer kleinen Menge Schmutz - fügte Shaikh Taqiy ad-Din ibn Taimiyah alles hinzu, was das Wasser daran hindern könnte, die Haut zu erreichen, wie getrocknetes Blut oder Teig an irgendeinem Teil des Körpers. Dies war (die Ansicht), die er durch Analogie (arab. Qiyas) mit Schmutz unter den Nägeln bevorzugte.

Zweitens:

Das Gebotene im Buch Allahs ist das Waschen des Gesichts. Allah - erhaben ist Er - sagte: „O die ihr glaubt, wenn ihr euch zum Gebet aufstellt, dann wascht euch das Gesicht.”

Und was sich unter dem Kinn befindet, fällt nicht unter die Grenze des Gesichts und muss daher nicht gewaschen werden.

Al-Kasani sagte: „Weil das Gesicht der Bereich ist, den eine Person direkt betrachtet oder dem sie normalerweise gegenübersteht, und das, was direkt betrachtet wird, betrifft diesen begrenzten Bereich." Ende des Zitats, entnommen aus „Bada'i as-Sana'i" (1/3).

Drittens:

Der in der Frage genannte Hadith ist umstritten.

Al-Hafith Ibn Hajar - möge Allah ihm barmherzig sei - sagte: „Was den Hadith von Anas betrifft, so wurde er von Abu Dawud überliefert, und in seiner Überlieferungskette befindet sich Al-Walid ibn Zurwan, dessen Zustand unbekannt ist (…). Es gibt auch andere schwache Überlieferungswege über Anas." Ende des Zitats, gekürzt, entnommen aus: „At-Takhlis Al-Khabir” (1/86).

Ibn Al-Qayyim stufte ihn als authentisch ein in „Tahdhib As-Sunan" und ebenso so Al-Albani in „Sahih Abi Dawud".

Und selbst wenn seine Authentizität angenommen werden sollte, deutet dies darauf hin, dass es (lediglich) empfohlen (arab. mustahab) ist, da es mit anderen Beweisen vereinbar ist. Denn die Mehrheit derjenigen, die über die rituelle Gebetswaschung (arab. Wudu) des Propheten - Allahs Segen und Frieden seien auf ihm - berichteten, dass er das Durchkämmen (mit den Fingern) seines Bartes nicht erwähnte. Wenn es eine Pflicht gewesen wäre, hätte er es bei der rituellen Gebetswaschung (arab. Wudu) nicht ausgelassen. Und wenn er es bei jeder Gebetswaschung getan hätte, dann hätten diejenigen, die die Eigenschaft seiner Gebetswaschung überliefert haben, es erwähnt, und sie hätten sich bemüht, klar zu beschreiben, wie er es gemacht hat, oder die meisten von ihnen (hätten das getan).

Siehe auch: Das Urteil über das Durchkämmen des Bartes (mit den Fingern) in der Antwort auf die Frage-Nr. (85031).

Viertens:

Die Bestimmung der Substanzen, die verhindern, dass Wasser die Haut erreicht, basiert auf der Natur (dieser Substanz), und die Gelehrten haben dies genau betrachtet und sind zu dem Schluss gekommen, dass diese Substanzen zwei Arten haben:

Die erste Art: Substanzen, die eine (feste) „Konsistenz” haben, das heißt, sie bleiben in Form einer Schicht bestehen. Wenn sie auf den Körper aufgetragen werden, bleiben sie intakt und zusammenhängend. Sie können durch Pellen oder Abwischen entfernt werden.

Die zweite Art: Substanzen, die keine (feste) „Konsistenz” haben, das heißt, sie bilden keine Schicht. Sobald sie auf den Körper aufgetragen oder gelegt werden, verlieren sie ihre Festigkeit und lösen sich auf, und die Haut absorbiert sie. Sie hinterlassen keine eigenständige Substanz auf der Haut, sondern nur ihre Spuren, wie beispielsweise ihre Farbe.

Basierend darauf wird gesagt:

Wenn der Schmutz eine feste Struktur hat, das heißt, eine dicke Schicht auf der Haut bildet, die das Eindringen von Wasser verhindert, dann muss er während der rituellen Gebetswaschung (arab. Wudu) entfernt werden.

Wenn der Schmutz nur eine Farbe hat oder eine feste Struktur hat, aber in geringen Mengen vorhanden ist und mit Wasser entfernt werden kann, dann beeinträchtigt dies nicht die Gültigkeit der rituellen Gebetswaschung (arab. Wudu).

Siehe auch die Antworten auf die Fragen (240518، 227587، 104354، 85031 ،27070) .

Und Allah weiß es am besten.

Referenz

Quelle

Islam Q&A

at email

Teilnahme an Email-Versand

Nimm am Email-Verteiler teil, damit du auf dem Laufenden bleibst

phone

App von Islam Q&A

Schneller Zugriff auf Inhalte und die Möglichkeit zur Offline-Navigation

download iosdownload android