Freitag 19 Ramadhaan 1445 - 29 März 2024
German

Die Geringschätzung von Zina mit dem Argument das der sündige Muslim nicht auf ewig in der Hölle verweilen wird.

Frage

Wie antwortest du auf jenen der sagt, das solange der Muslim in seinem Herzen einen Staubkorn Iman (Glaube) hat, so wird er ins Paradies eintreten, selbst wenn er Zina (Unzucht) in seinem Leben begeht? Und was sagst du zu der Ehefrau, die ihren Ehemann betrügt, indem sie aus sexueller Begierde die Schandtat der Zina begeht?

Inhalt der Antwort

Alles Lob gebührt Allah..

Die Überzeugung der Muslime von Ahlu as Sunnah wa al Jama'a ist, dass die Leute, welche die Kabaair (große Sünden) begehen, unter dem Wille sind, wenn Allah will, so bestraft Er sie und wenn Er will, so vergibt Er ihnen. Selbst wenn sie bestraft werden sollten werden sie nicht auf ewig in der Hölle verweilen. Die wiederholenden Texte aus dem Koran und der Sunnah deuten darauf hin, wie die Aussage des Erhabenen: "Allah vergibt gewiß nicht, dass man Ihm (etwas) beigesellt. Doch was außer diesem ist, vergibt Er, wem Er will. Wer Allah (etwas) beigesellt, der hat fürwahr eine gewaltige Sünde ersonnen." Surah al Nisaa 4:48

Es wird von al Bukhary (18) und Muslim (1709) überliefert, dass 'Ubada bin Samit berichtete: Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Frieden auf ihm, sagte uns, während seinen Gefährten um ihn versammelt waren: " „Leistet mir den Treueschwur, dass ihr Allah weder etwas zur Seite stellt noch stehlt noch Unzucht begeht, noch eure Kinder tötet, noch Schändlichkeiten durch eure Hände und Beine begeht und dass ihr euch bezüglich der guten Werke nicht ungehorsam verhaltet. Wer von euch dies erfüllt, der hat seinen Lohn von Allah zu erwarten und wer immer etwas davon begeht und dafür eine Strafe in dieser Welt erhält, so gilt diese als eine Sühne dafür. Begeht einer aber eine Tat davon und wird von Allah vor der Öffentlichkeit geschützt, so ist das Urteil bei Allah: Wenn Er will, bestraft Er ihn und wenn Er will, vergibt Er ihm. So haben wir ihm aufgrund dessen den Treueschwur geleistet."

Und es wird von al Bukhary (44) und Muslim (193) überliefert, dass Anas ibn Malik berichtete, dass der Propheten, Allahs Segen und Frieden auf ihm, sagte: "Wer "La ilaha illa Allah" sagt und in seinem Herz befindet sich Gutes in dem Gewicht von einem Gerstenkorn, kommt aus dem Höllenfeuer raus. Und wer "La ilaha illa Allah" sagt und in seinem Herz befindet sich Gutes in dem Gewicht von einem Weizenkorn, kommt aus dem Höllenfeuer raus. Und wer "La ilaha illa Allah" sagt und in seinem Herz befindet sich Gutes in dem Gewicht von einem Stäubchen, kommt aus dem Höllenfeuer raus." Abu Abdullah sagte, dass Abanu berichtete, dass Qatada berichtete, dass Anas ibn Malik berichtete, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Frieden auf ihm, sagte: "Aus dem Glauben heraus etwas Gutes tut."

Das bedeutet jedoch nicht, dass die Sünden und Verbrechen geringgeschätzt werden dürfen, denn der Sünder kann mit einem schlechten Ende heimgesucht und der Iman (Glaube) kann ihm geraubt und entnommen werden. Aus dem Grunde sagten einige der Salaf (Vorfahren): "Wahrlich, die Sünden sind die Post des Unglauben."

Hinzukommt, dass nur ein unachtsamer Narr das Höllenfeuer geringschätzt, jener der nicht weiß, was das Feuer und die Strafe Allahs ist. Das kurze Eintauchen in das Feuer lässt einen die größte Glückseligkeit des Diesseits vergessen.

Es wurde über die Strafe, Peinigung und Verächtlichkeit der Zunat (jene die Unzucht begehen) berichtet, was einem das Herz stehen lässt und die Gedanken einschüchtert und die Seele davon abhält nur daran (Zina) zu denken.

Es wird von al Bukhary (1386) überliefert, dass Samura ibn Jundub berichtete, dass der Prophet, Allahs Segen und Frieden auf ihm, nach dem Gebet sich mit seinem Gesicht uns zuwendete und sagte: "Wer von euch hat in der Nacht einen Traum gesehen? Wenn jemand einen Traum gesehen hatte, erzählte er den Traum und der Prophet berichtete dann, was Allah ihm erlaubte zu erzählen. Eines Tages fragte er, ob jemand von uns einen Traum gesehen hat und wir antworten: Nein. Ich hatte jedoch einen Traum gesehen. Ich sah in der Nacht zwei Männer die zu mir kamen und meine Hand nahmen und mich zum Heiligen Land herausbrachten." Er erzählte dann den Hadith bis er sagte: "Wir gingen los bis wir ein Loch, das einem Backofen ähnelte, erreichten. Seine Oberfläche war eng und die Unterseite war weit und geräumig und unten wurde ein Feuer angezündet. Wenn es sich näherte wurden sie hochgehoben, sodass sie fast rauskamen und wenn das Feuer wieder erlosch, kehrten sie in ihr zurück. In diesem Loch waren nackte Männer und Frauen, ich fragte wer sie seien und sie (die zwei Männer) sagten: Lass uns losgehen."

In der Überlieferung von al Bukhary (7047) heißt es ebenfalls: "So gingen wir los, bis wir zu einem Backofen kamen. Er sagte: Ich denke sie sagten, dass darin Lärm und stimme ertönten. Er sagte: Wir schauten rein und sahen nackte Männer und Frauen und jedes Mal, wenn die Flamme zu ihnen kam, schrien sie. Ich fragte wer diese Leute seien? Sie (die zwei Männer) sagten: Geh weiter, geh weiter." Und am Ende des Hadith: "Was die nackten Männer und Frauen angeht, die in dem Backofenförmigen Bau waren, so sind das jene, die Unzucht begehen."

Der Prophet, Allahs Segen und Frieden auf ihm, sagte: "Wenn man Zina (Unzucht) begeht, verlässt einen der Iman wie eine Wolke. Wenn man dann davon ablässt (und bereut) kehrt der Iman zu einem zurück." Von Abu Dawud (4690) und al Tirmidhi (2625) überliefert und von Albani als authentisch eingestuft.

Es wird hier jedem folgendes ans Herz gelegt: Welcher Gläubige ist, der damit zufrieden ist, dass ihn das wertvollste verlässt? Also der Iman (Glaube)! Und man weiß nicht, ob Allah ihm den Iman so zurückgibt, wie er war oder wird Er ihm den Iman enthalten. Dieses (verbotene) Treffen ist nur ein Augenblick und wird dann zu Ende gehen!

Wenn die Frau ihren Mann betrügt, vereint sie zwischen der Unzucht und der Ungerechtigkeit und dem Betrug ihrem Ehemann gegenüber und all dies ist von den großen Sünden. Was lässt sie wissen, dass sie die Möglichkeit bekommt, zu bereuen und das Allah ihre Reue annehmen wird? Was lässt sie wissen, ob sie als Gläubige den Tod erreichen wird? Möge Allah uns Wohlbefinden schenken. Zur Schändlichkeit der Unzucht und seiner Sünde gehört, dass Allah als Strafe für die Verheirateten die Steinigung bis zum Tode festgelegt hat. Möge Allah uns Unversehrtheit und Rettung schenken und uns und alle Muslime vor solchen Sünden bewahren.

Und Allah weiß es am besten.

Quelle: Islam Q&A