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Wie soll (das Fleisch) des Opfertiers (Udhiya) in einem Land, in dem es keinen einzigen armen Muslim gibt, verteilt werden?

26-08-2017

Frage 160055

Ich studiere im Ausland und habe den Wunsch ein Opfertier (Udhiya) zu schächten, und ich weiß, dass das Opfertier in drei Teile aufgeteilt wird, nämlich ein Drittel für das Haus (Familie), eins zum Verschenken und eins als Spende an die Armen. Man beachte, dass in der Stadt, in der ich studiere, keine armen Muslime vorzufinden sind. Die ansässigen Muslime sagen, dass sie das Drittel an das islamische Zentrum spenden. Ist das in Ordnung? Was wären andere Lösungen und Möglichkeiten, die ich in Betracht ziehen könnte? Helft uns bitte diesbezüglich -möge Allah euch Gutes geben.

Inhalt der Antwort

Alles Lob gebührt Allah..

Erstens:
Die Aufteilung des Opfertiers (Udhiya) in drei Teile wurde von einigen Prophetengefährten -möge Allah mit ihnen zufrieden sein- berichtet. Die Sache ist jedoch einem freigestellt. Das Wichtige ist, dass etwas vom Fleisch des Opfertiers den Armen und Bedürftigen zu Gute zukommt.
Ibn ˈUmar -möge Allah mit ihm und seinem Vater zufrieden sein- sagte:
„Die Opfertiere (Dahaya und Hadaya während der Hajj) kommen zu einem Drittel deiner Familie zu, zu einem Drittel dir und zu einem Drittel den Armen.“
Von Ibn Masˈud -möge Allah mit ihm zufrieden sein- wurde dasselbe berichtet.
Zweitens:
Wenn die Person etwas von dem Opfertier einem einzigen armen Muslim zukommen lässt, so darf sie danach auch an Nichtmuslime davon spenden.
Ibn Qudama -möge Allah ihm barmherzig sein- sagte:
„Es ist erlaubt davon (d.h. vom Opfertier) einen Nichtmuslim (Kafir) zu speisen. Das war die Ansicht von Al-Hasan (Al-Basri), Abu Thaur und den Hanafiten. Dies, da das Spenden eine freiwillige Tat ist und man daher einen Dhimmi (Nichtmuslim, der in einem islamischen Staat lebt), einen Kriegsgefangenen speisen darf, sowie es mit übrigen Spenden der Fall ist. Was die verpflichtende Spende anbelangt, so ist es nicht richtig, dass sie an einen Nichtmuslim (Kafir) abgegeben wird, weil sie eine verpflichtende Spende (Sadaqa) ist. Die Almosenabgabe (Az-Zakat) und die Pflichtabgabe für den Eidbruch fallen auch darunter.“
[Ende des kurz gefassten Zitats aus „Al-Mughni“ (11/109)]
Wenn du daher dein Opfertier (Udhiya) geschächtet hast, sollst du nach einem armen Muslim suchen und ihm etwas davon abgeben. Was darüberhinaus übrig bleibt, so kannst du davon essen, es lagern, verschenken oder spenden, selbst wenn es an einen Nichtmuslim ist, in der Hoffnung, dass dadurch ihre Herzen für den Islam erweicht werden.
Für den Fall, dass du niemanden kennst, der arm ist, und das islamische Zentrum an deiner statt nach armen Leuten Ausschau hält und ihnen (das Fleisch) des Opfertiers zukommen lässt, so gibt es nichts dagegen einzuwenden, dass du dem islamischen Zentrum davon gibst, wie viel du möchtest.

Und Allah weiß es am besten.

Udhhiya
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